Allgemein
24.01.2022

Statement zur Einstellung der BEG-Förderung

BVZi-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Frederichs zur kurzfristigen Einstellung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):

Durch die kurzfristige Einstellung der Neubauförderung rücken die bau- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung in weite Ferne. Dass nur seit November 2021 Neubau-Förderanträge im Wert von 20 Mrd. Euro bei der KfW eingegangen sind, zeigt wie essenziell zielgerichtete Programme für eine Bauwende sind. Es zeigt aber auch, dass die Bundesregierung den Förderbedarf anscheinend völlig unterschätzt hat.

Die unangekündigte Streichung der Förderung des Effizienzhausstandards EH55 und EH40 im Wohnungsneubau sowie der Sanierungsförderung ist daher scharf zu kritisieren. Die Ziele, bezahlbaren und gleichzeitig ökologisch nachhaltigen Wohnraum zu schaffen, lassen sich nicht über Nacht erreichen. Nun haben sämtliche Bauvorhaben, die ihre Anträge noch nicht eingereicht hatten, unverschuldet das Nachsehen. Es muss klar sein, dass alle Stakeholder auf verlässliche und planbare Marktbedingungen angewiesen sind.

Die Bundesregierung ist in der Pflicht, umgehend neue Perspektiven zur Neubau- und Sanierungsförderung zu schaffen. Der Gebäudesektor steht regelmäßig im Zentrum der Klimaschutzdebatten, jetzt muss die Bundesregierung beweisen, dass sie es mit ihren im Koalitionsvertrag gesteckten Zielen wirklich ernst meint.

Dr. Matthias Frederichs
BVZi-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Frederichs