Ziegelindustrie trotz Corona mit soliden Halbjahreszahlen
Berlin, November 2020 (PRG) – Die deutsche Ziegelindustrie zieht für das erste Halbjahr 2020 eine weitgehend positive Bilanz. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die wertmäßige Produktion von Januar bis Juni 2020 bei Mauerziegeln insgesamt um 3,2 Prozent. Während Hintermauerziegel ein leichtes Plus von 0,4 Prozent verzeichneten, ist die Nachfrage nach Ziegeln für Boden- und Straßenbeläge um 5,9 Prozent gestiegen. Treiber der guten Entwicklung war erneut der Bereich der Vormauerziegel mit einem Zuwachs von 7,7 Prozent. Selbst der Dachziegelbereich, der in den letzten Jahren mit Einbußen zu kämpfen hatte, konnte um 0,4 Prozent leicht zulegen.
„Auch unter erschwerten Corona-Bedingungen konnte der Ziegel seine Position als Marktführer unter den Wandbaustoffen behaupten. Angesichts der erneuten Beschränkungen ist es allerdings fraglich, ob sich dieser positive Trend auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird“, kommentiert Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie die Halbjahreszahlen. „Ebenso ist mittelfristig gesehen noch völlig unklar, welche Auswirkungen die im September erneut verschärften klimapolitischen Ziele der EU auf die deutsche Industrie haben werden. Dennoch sind die Zahlen für unsere Branche, insbesondere die gute Entwicklung bei Vormauerziegeln und Klinkern, erfreulich. Der aktuelle Trend zugunsten langlebiger Ziegelfassaden wird damit erneut bestätigt."
Das leichte Umsatzplus im Dachziegelbereich dürfte mit den zu Jahresbeginn deutlich verbesserten Förderkonditionen und erhöhten Fördermitteln bei der energetischen Gebäudesanierung zusammenhängen. Aufgrund ihrer optimalen Dachneigung haben Steildächer großes Energieeinsparpotenzial und sind somit ein beliebter Ansatzpunkt, um den Energieverbrauch zu minimieren.
Mit Blick in die Zukunft erwartet der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie einen weiteren Ausbau der Förderkulisse zugunsten der energetischen Gebäudesanierung. „Diese werden der bislang vernachlässigten Bestandssanierung ab 2021 die dringend nötige Dynamik verleihen“, so Frederichs. Allein durch eine Erhöhung der Dachsanierungsquote von derzeit 1,3 auf 2 Prozent könnten rund 94 Millionen Tonnen CO2 bis 2050 eingespart werden.