Statement von Präsident Stefan Jungk zur BEG-Förderung
Ziegelpräsident Stefan Jungk zu den nach wenigen Stunden ausgeschöpften Mitteln der EH40-Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
Die Bundesregierung lässt Häuslebauer bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten im Regen stehen. Schnelligkeit siegt vor Sorgfalt, das konterkariert die Fortschritte im Wohnungsbau der vergangenen Jahre und erschüttert erneut das Vertrauensverhältnis zwischen Bauherren und Politik. Langfristige Planungssicherheit ist in der Neubauförderung der Ampel-Regierung zum Fremdwort geworden.
Die nun abrupt gestartete Phase 2 der Förderung nach den Kriterien des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) ist grundsätzlich zu begrüßen, da die Bundesregierung technologieoffen die Nachhaltigkeitsanforderungen weiter intensiviert. Die vorgezogene Anwendung von QNG-Kriterien in der Neubauförderung kommt bei kaum vorhandenen Erfahrungswerten jedoch zu früh und führt in dieser Form zu erhöhtem Kosten-, Planungs- und Bürokratieaufwand. Die Tatsache, dass die Bundesregierung hier zum jetzigen Zeitpunkt das Budget noch nicht gedeckelt hat, lässt die Annahme zu, dass dieses Angebot aufgrund des planerischen Mehraufwands vermutlich kaum wahrgenommen werden kann.
Die Ziele im Wohnungsbau sind für das Jahr 2022 vermutlich nicht mehr zu erreichen. Dass die Bundesregierung bezahlbares und nachhaltiges Bauen gemeinsam denken möchte, ist richtig. In der Praxis hingegen unterstützt die Bundesregierung bei der Neubauförderung so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Die Hoffnung liegt nun auf dem Förderprogramm „Klimaneutrales Wohnen“ ab 2023. Eines muss allen Stakeholdern aber klar sein: ohne Planungssicherheit und Transparenz wird die Bauwende scheitern.